22 Jahre erfolgreich für Kirchengemeinden gewirkt / Motor der Fusion
Hohenkirchen. „Ein Schatz für unser Wangerland. Es fällt schwer, ihn herzugeben“, sagte Pastor i. R. Jürgen Walter und sprach damit wohl jedem der zahlreichen Gottesdienstbesucher aus dem Herzen. Sie füllten die St. Sixtus-und-Sinicius-Kirche am Sonntag, 9. November, bis auf den letzten Platz, um Pastor Stefan Grünefeld zu verabschieden. Er legt sein Amt als Pfarrer der Kirchengemeinde nieder (offiziell zum 1. Dezember) und folgt dem Ruf zum Oberkirchenrat nach Oldenburg, wo er als Persönlicher Referent des Bischofs tätig wird. Kreispfarrer Christian Scheuer entpflichtete ihn feierlich von seinen Aufgaben als Gemeindepfarrer.
Im August 2003 übernahm Pastor Grünefeld die beiden Kirchengemeinden Pakens-Hooksiel und St. Joost-Wüppels, die er 20 Jahre später gemeinsam mit fünf weiteren Gemeinden in der neu gegründeten Kirchengemeinde Wangerland zusammenführte. Diese für die Landeskirche zu dem Zeitpunkt in dieser Größenordnung einmalige und erfolgreiche Fusion wird mit dem Namen Stefan Grünefeld verbunden bleiben.
„Er war der Motor der Kirchengemeinde, mit einem großen Herzen für die Menschen hier“, sagte Pastorin Hanja Harke, als sie den Gottesdienst eröffnete. Die Predigt hielt noch einmal Stefan Grünefeld. Am Beispiel des barmherzigen Samariters rief er dazu auf, „mit offenem Herz durchs Leben zu gehen“. Im zweiten Teil seiner Ansprache öffnete er einen Koffer voller persönlicher Erinnerungen an seine über 22-jährige Amtszeit Im Wangerland. Er zog unter anderem seine Jacke der Notfallseelsorge hervor, in der er sich fast genauso lange engagiert hatte, die Gründungsurkunde der Kirchengemeinde Wangerland und Fotos von Teamern der Jugendarbeit, Mitarbeitenden, Kirchenältesten und Familienmitgliedern.
Stefan Grünefeld habe für die Menschen und die Kirchengemeinde gebrannt, würdigte Christian Scheuer die Arbeit des scheidenden Pfarrers. Er beschrieb ihn als zupackend und alltagstauglich, er sei ein „fester Anker für viele Gemeindeglieder“. Scheuer nannte ihn „Hirte, Helfer und Freund“. Aber mit seiner Erfahrung und Begabung sei er nun woanders wichtig. Die Kirchengemeinde könne aber „weiterhin wohlbehalten unterwegs sein“, so der Kreispfarrer, der für 2026 einen neuen Pastor und einen zusätzlichen Diakon ankündigte, so dass absehbar keine personellen Engpässe entstehen. Pastor Grünefeld wird zu Weihnachten noch Gottesdienste gestalten und anschließend bei der Übergabe der Gemeinde an den Nachfolger unterstützen.
Nach dem Gottesdienst erhielt der scheidenden Pfarrer in Grußworten viel Lob für seine erfolgreiche und von Mitmenschlichkeit getragene Arbeit in der Kirchengemeinde, begleitet von guten Wünschen für das neue Amt und einem herzlichen Applaus der Gottesdienstbesucher.
Die Arbeit mit Jugendlichen war Stefan Grünefeld stets ein besonderes Anliegen. Für das gute Miteinander sprachen nicht nur die warmen Dankesworte, die ihm von den Teamerinnen und Teamern mit auf den Weg gegeben wurden. Sondern auch die zahlreichen Mädchen und Jungen, die zu Beginn des Gottesdienstes mit ihrem Pfarrer, mit Kirchenältesten, Mitarbeitern sowie Pastorinnen und Pastoren aus den Nachbargemeinden in die Kirche einzogen.
Der Hooksieler Kinderchor und der Gospelchor „Free Voices“ verabschiedeten Pastor Grünefeld musikalisch.
Dörte Salverius
