Über uns

Alles was Ihr tut, geschehe in Liebe
Lied des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW) zur Jahreslosung 2024

Text (zu 1. Korinther 16,14) und Musik: Hans-Joachim Eißler, Gottfried Heinzmann


 

Sieben Kirchengemeinden unter einem Dach vereint

Festgottesdienst zur Gründung der Kirchengemeinde Wangerland/Historischer Akt

„Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt.“ Mit diesem Lied (EG 395) ging in der Sixtus- und Sinicius-Kirche in Hohenkirchen der Festgottesdienst zur Gründung der Ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland zu Ende. „Vertraut den neuen Wegen“ war gleichsam ein Appell. Ein Appell an die Gemeindeglieder, den am 1. Januar mit dem Zusammenschluss ihrer sieben kleineren Kirchengemeinden eingeschlagenen Weg vertrauensvoll mitzugehen.

Ein neues Kapitel
In dem Festgottesdienst am 15. Januar wurde die Gründung der Ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland auch von kirchlicher Seite vollzogen. Im vollbesetzten Schiff der Sixtus- und Sinicius-Kirche nahm eine beeindruckend große Zahl von Gemeindegliedern an dem zweistündigen Gottesdienst teil, zu dem Pastor Jürgen Walter besonders die Präsidentin der Landessynode Sabine Blütchen, Kreispfarrer Christian Scheuer, weitere kirchliche Vertreterinnen und Vertreter sowie Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak begrüßt hatte. Gestaltet wurde der Gottesdienst von Sabine Blütchen und Christian Scheuer, für die musikalische Begleitung sorgten der Gospelchor „Free Voices“, der Posaunenchor Jever-Wangerland sowie Axel Scholz an der Orgel.

Mit der offiziellen Gründung der Kirchengemeinde Wangerland am 1. Januar 2023 haben die Gemeinden Hohenkirchen, Hooksiel-Pakens, Middoge, Oldorf, Tettens, St. Joost-Wüppels und Waddewarden-Westrum ihre Eigenständigkeit aufgegeben, um so gemeinsam Personalmangel und schwieriger Finanzlage zu begegnen. Dem voraus ging ein umfangreicher und intensiver Abstimmungsprozess. Im Bereich der Oldenburgischen Landeskirche soll es seit über hundert Jahren die erste Gründung einer neuen Kirchengemeinde sein. In den Geschichtsbüchern der sieben Altgemeinden ist damit ein neues Kapitel aufgeschlagen worden.

Feierlicher Akt
Ihre Aufhebung und die Gründung der neuen Kirchengemeinde Wangerland wurde mit einem feierlichen Akt besiegelt: Kirchenälteste der sieben Gemeinden legten im Altarraum ihre Kirchenbücher und Siegel nieder als ein Zeichen für das Ende einer teilweise jahrhundertelangen Selbstständigkeit. Ein sehr bewegender Moment. Anschließend wurden dem Vorsitzenden des Gesamtkirchenrats Pastor Stefan Grünefeld und seinem Stellvertreter Lübbo Meppen das Siegel und das Kirchengesetz der neuen Gemeinde übergeben sowie ein Kirchenbuch, dessen leeren Seiten nun auf Einträge warten.

Die Kirchengemeinde Wangerland sei Rechtsnachfolgerin der in ihr aufgegangenen sieben Kirchengemeinden, machte Sabine Blütchen deutlich. Die Pfarrstellen blieben unverändert, hätten aber ihre Zugehörigkeit verloren. Das heißt, die Pastorin Hanja Harke und die Pastoren Stefan Grünefeld und Jürgen Walter sind über ihre Altgemeinden hinaus zuständig, behalten aber noch ihre Schwerpunkte: Stefan Grünefeld in Pakens-Hooksiel und St. Joost-Wüppels, Hanja Harke in Waddewarden-Westrum und Oldorf, Jürgen Walter in Hohenkirchen, Tettens und Middoge.

Mitgestalten
„Was für ein Moment, ein festlicher und bewegender Moment“, sagte Sabine Blütchen in ihrer Ansprache. Sie bescheinigte den am Zusammenschluss Beteiligten zukunftsorientiertes und mutiges Handeln. Um den gesetzlich vorgegebenen Rahmen mit Gemeindeleben zu füllen, „sind alle gefragt“, betonte sie. Kreispfarrer Scheuer zollte ebenfalls Respekt und Dank. Mit der Gründung der Kirchengemeinde Wangerland sei auch eine inhaltliche Neuorientierung möglich. Das griff Pastor Stefan Grünefeld auf. „Es geht nur, wenn viele Menschen mitgestalten und mutig sind, Neues auszuprobieren“, sagte er.

Es folgten Grußworte der offiziellen Gäste. „Kirche muss beweisen, dass sie den Menschen auch in dieser Zeit Halt zu geben vermag“, sagte Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak, aber das werde gelingen, zeigte er sich zuversichtlich. In dem Zusammenschluss liege Potenzial, nämlich die Gemeinsamkeiten von Kirchengemeinde und Kommune zu stärken und gemeinsam „einen Weg engerer Kooperation zu beschreiten“, sagte der Bürgermeister. Die katholische Kirchengemeinde hatte schon vor Jahren ihre kleineren Gliederungen zusammengelegt. Daran erinnerte als ihr Vertreter Diakon Ludger Niehoff. Die Neugründung der Ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland sollte als Chance begriffen werden, riet er, „auch für die Ökumene“.

 

Aus Sieben wird Eins

Zum 1. Januar 2023 steht für die sieben evangelischen Kirchengemeinden Hohenkirchen, Middoge, Oldorf , Pakens- Hooksiel, Tettens, Waddewarden und St. Joost-Wüppels eine bedeutende Veränderung an.  Sie geben zum 31.12.2022 ihre Selbstständigkeit auf und  schließen sich zur  Ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland zusammen. Das ist - geschichtlich gesehen - die größte Neuerung für diese Gemeinden seit dem Anschluss an die Reformation. Über so viele Jahrhunderte waren sie selbstständig. Doch die bisherige eigenständige Struktur ist nicht mehr zukunftsweisend. Aufgrund von Nachwuchsmangel im Pfarramt und eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten geht es nur noch solidarisch und gemeinsam. Einiges ist schon seit vielen Jahren eingeübt: Seit 16 Jahren gibt es den gemeinsamen Gemeindebrief, seit einigen Jahren wird unsere Konfirmandenzeit zusammen verantwortet. Unser Kirchenbüro Wangerland ist im Stephanushaus in Hohenkirchen zu finden. Bis 2024 wird es noch die Büros in Tettens und Waddewarden geben. Unsere Gemeinden bilden die Kirchengemeinde Wangerland, um auch unter zukünftig schwierigeren Rahmenbedingungen verlässlich für unsere Gemeindemitglieder da zu sein: im Alltag, bei Taufe oder Trauerfeier, Konfirmation oder Trauung, bei Bildungsveranstaltungen oder herausfordernden Lebenssituationen. In den jetzigen Kirchengemeinden werden Ortskirchenausschüsse das gemeindliche Leben gestalten. Unsere Organisationsstruktur wird zwar eine andere, aber die Arbeit vor Ort soll sich am Bisherigen orientieren.

Die Gründung der Gemeinde Wangerland wird den neuen Rahmen geben, um unserem Fundament treu zu bleiben: Kirche Jesu Christi zu sein.

Für die sieben Gemeinden werden die Pastorin Hanja Harke mit einer 50%-Pfarrstelle und die Pastoren Jürgen Walter und Stefan Grünefeld mit vollen Pfarrstellen zuständig sein. Die Gemeinden Minsen und Wiarden sehen aktuell in der eigenständigen Struktur Vorteile, sodass diese Gemeinden die kommenden Jahre noch nicht Teil unserer Gesamtgemeinde sind.  

Stefan Grünefeld

Die Zukunft heißt: Wir gemeinsam!

Unser EWR = Entwicklungsraum

...möglicher weise haben Sie diesesWort oder die Abkürzung schon mal in der Zeitung gelesen. Bei Berichten über Synoden-Tagungen oder Entwicklungen in der Kirche taucht es des öfteren auf. Es ist aber auch gut möglich – und sogar eher wahrscheinlich, dass Sie jetzt fragen: Was ist das, und was soll das? Muss ich darüber etwas wissen? Wir meinen: JA! Denn der EWR/Entwicklungsraum ist der „Rahmen“, in dem sich Kirche in der Region – also auch wir als Ihre Gemeinden Jever und Cleverns-Sandel – in Zukunft mehr und mehr darstellen wird. Der Anlass für diese Entwicklung ist, dass

1.) den vielen Pastor*innen, die im Laufe der kom-
menden 10 Jahre in den Ruhestand gehen werden, deutlich weniger
junge Menschen gegenüberstehen, die Pastor oder Pastorin werden wol-
len;

2.) immer weniger Menschen sind ev. Kirchenmitglieder, auch hier
bei uns; und

3.) auch die Kirchen müssen sparen. Konkret werden daher in unserer Region, die Jever (die Stadt zusammen mit den eingemeindeten ländlichen Gebieten) und das Wangerland umfasst, von 8,25 Pfarrstellen im Jahr 2020 im Jahr 2030 noch 4,5 vorhanden sein.

Damit die gemeindliche, seelsorgerische und pfarrdienstliche Arbeit wei-
terhin gesichert ist, sind wir daher darauf angewiesen, dass die Menschen, die hauptamtlich für die Kirche arbeiten, verstärkt zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen, zum Beispiel bei Vertretungsdiensten oder besonderen Aufgaben und Arbeitsfeldern. Das betrifft zunächst vor allem Pastor*innen, Diakon, Kantor und die Mitarbeiterinnen in den Kirchenbü-
ros und in der Friedhofsverwaltung.

Ganz automatisch werden dadurch  aber auch die Gemeinden in unserer Region = unserem Entwicklungsraum näher zusammenrücken. Die Gemeinden im Wangerland sind
bereits dabei, aus den vielen kleinen Gemeinden einen großen Kirchen-
bezirk entstehen zu lassen. Und auch Sie, als unsere Gemeindemit-
glieder, werden immer mehr mitbekommen, was „bei den anderen so läuft“. Beispielweise liegt in Jever und Cleverns-Sandel jetzt auch immer der Gemeindebrief aus dem
Wangerland aus – schauen Sie doch mal rein! Kirchenmusikalische Planungen und viele Angebote für Kinder und Jugendliche finden bereits jetzt im Blick auf den Entwicklungsraum statt an wechselnden Orten, wie zum Beispiel die Familienkirche einmal in Hohenkirchen und dann wieder in Jever oder die Kinderkirche im Wechsel zwischen Jever und Cleverns. Oder freuen Sie sich auf Wandelkonzerte und musikalische Radtouren im Sommer...

Wussten Sie, dass wir 15 historische Kirchen, jede eine unverwechselbares Kostbarkeit und ein Schmuckstück, in unserem EWR haben?

Bei all dem, was „in die Weite“ geht, werden wir aber auch bestmöglich darauf achten, was ganz individuell bei Ihnen vor Ort gebraucht wird! Ob es die Krabbelgruppe oder der Seniorenkreis ist, das Musikangebot vor Ort für Kinder im Vorschulalter oder das offene Ohr für kleine oder große Sorgen und Nöte... Hilfreich ist hierbei, wenn Sie uns bei Wün-
schen oder Fragen doch bitte direkt ansprechen. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns! Denn wir können leider nicht Gedanken lesen...
Wir, die wir hauptamtlich für unsere Kirche arbeiten, sind sehr froh, dass es den EWR gibt. Wir spüren unmittelbar die Erleichterungen (z.B. bei der Planung von Vertre-
tungsdiensten) wie auch die Bestärkung und Unterstützung durch unser Miteinander, und wir möchtenSie – unsere Gemeindemitglieder –gerne genauso gut und begeistert mit auf den Weg in den EWR nehmen.

Das Gute für Sie, ohne Wenn und Aber: Wir sind gemeinsam für Sie
da!

Ihre Pastoren und Pastorinnen Stefan Grünefeld, Hanja
Harke, Thorsten Harland, Katrin Jansen, Sabine Kullik,
Rüdiger Möllenberg und Jürgen Walter; Diakon Fredo
Eilts, Kreiskantor Klaus Wedel und die Mitarbeiterinnen in
den Kirchenbüros und Friedhofsverwaltungen: Roswitha
Weihrauch, Anke Weyerts und Bianca van den Ent.


 

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